POLYNEUROPATHIE – WENN ES VON DEN ZEHEN BIS INS BEIN KRIBBELT

Viele von einer Polyneuropathie betroffenen Patienten klagen über ein unangenehmes und schmerzhaftes Kribbeln in beiden Füßen, andere klagen über taube wie eingeschlafene, pelzige Füße. Auch über kalte Füße, welche sich aber beim Anfassen mit den Händen normal warm anfühlen. Ähnlich häufig wird genannt, dass die Füße wie in einem zu engen Strumpf stecken und spannen. Allgemein steigen die schmerzhaften Missempfindungen strumpfförmig auf – zuerst sind nur die Zehen, dann der Vorfuß, später der ganze Fuß bis zu den Knöcheln oder noch weiter nach oben betroffen.

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Symptome der Polyneuropathie

Die Schmerzen treten insbesondere in Ruhe auf. Wenn der Patient tagsüber geht oder anderweitig beschäftigt ist, werden die Schmerzen meist nicht so stark wahrgenommen. Meist kommt es abends in Ruhe vor dem Fernseher oder im Bett zu einer Zunahme der Schmerzen. Klassisch ist, dass dann die Füße massiert werden oder aus der Bettdecke ins Kalte herausgestreckt werden. Dies führt dann zu einer kurzfristigen Besserung. Nach einigen Minuten kommt es aber wieder zu einer Zunahme der Beschwerden.
 
Im schweren Stadium kann die Polyneuropathie dann auch zu einer Gangunsicherheit führen. Ein Schwindel im Sitzen oder Liegen kann nicht durch die Polyneuropathie verursacht werden. Die Gangunsicherheit besteht, weil der Fuß ständig nach oben meldet, ob er sicher steht. Wenn er kippt oder keinen sicheren Halt hat, läuft diese Meldung über den Nerv und das Rückenmark zum Gehirn, von dort kommt dann automatisch der Befehl, an den anderen Fuß zu einem Ausfallschritt oder das Gewicht zu verlagern. Wenn dies aber durch eine Abnahme der Geschwindigkeit, mit der der Nerv leitet, zu lange dauert, ist man schon am Torkeln oder sogar am Fallen, bevor man reagieren kann.

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Ursachen und Diagnose einer Polyneuropathie

Verursacht wird eine Polyneuropathie von einer Entzündung der Beinnerven. Dies ist meist durch eine Störung des Stoffwechsels bedingt. Dass heißt, entweder wird der Nerv von einem Stoffwechselgift geschädigt oder eine Substanz, die der Nerv zum Überleben braucht, ist im Körper zu wenig vorhanden. Häufig kann z. B. Diabetes als bekannte Stoffwechselerkrankung eine Polyneuropathie verursachen – aber auch viele andere Erkrankungen, wie eine Borreliose, ein Vitamin-B-Mangel oder Leber- und Nierenerkrankungen  können dahinterstecken. Selbst verschiedene Stoffwechselerkrankungen führen dann als gemeinsame Endstrecke zu einer Polyneuropathie. Anhand der empfundenen Symptome kann nur selten auf die dahinter steckende Stoffwechselerkrankung geschlossen werden.
 
Die Polyneuropathie kann man mit der Messung der Nervenleitgeschwindigkeit nachweisen. Dabei gibt man einen Impuls auf den Nerv und misst die Zeit, bis der von ihm versorgte Muskel zuckt, dann gibt man weiter oben einen Impuls auf den gleichen Nerv und misst erneut die Zeit. Mit der Zeitdifferenz und der gemessenen Strecke in Zentimetern zwischen den beiden Punkten lässt sich mit einem einfachen Dreisatz die Geschwindigkeit berechnen, mit der der Nerv Impulse weiterleitet.

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Behandlung einer Neuropathie

Es gibt zwei unterschiedliche Arten der Schädigung der Nerven: Die erste schädigt hauptsächlich die aus Myelin gebildete Nervenhülle und wird daher "demyelinisierend" genannt. Die andere schädigt die einzelnen Nervenfasern (Axone) des aus hunderten davon bestehenden Nervens. Der Nerv wird daher dünner, dies wird "axonal" genannt.
 
Wenn die dahinter stehende Stoffwechselursache gefunden wird, kann man am besten behandeln. Der Nerv kann sich von selbst erholen und wieder nachwachsen. Falls die Ursache nicht gefunden werden konnte oder man sie bisher medizinisch nicht behandeln kann, ist für die Patienten trotzdem eine Besserung der Beschwerden durch spezielle Medikamente gegen Nervenschmerzen möglich. Diese gehen im Gegensatz zu normalen Schmerztabletten nicht auf den Magen.